Home Staging: Immobilien professionell aufgemöbelt

Abseits von wachsenden Ballungsräumen wie Hamburg, Berlin oder München ist der gewinnbringende Verkauf einer Immobilie kein leichtes Unterfangen: Die Jungen ziehen in die Stadt, es herrscht ein Überangebot an Häusern. Der neueste Trend, um ein Objekt aus der Masse herauszuheben, heißt Home Staging.

So vielversprechend der Grundriss eines Hauses oder einer Wohnung auch sein mag – wenn potenzielle Interessenten sich ihren Weg durch wuchtigen „Gelsenkirchener Barock“ bahnen müssen oder das Haus lieblos eingerichtet ist, fällt es schwer, sich darin das eigene gemütliche Heim vorzustellen. Wer sich in der besichtigten Immobilie wohlfühlt, ist in der Regel eher bereit, einen höheren Preis zu zahlen.

Wer ein Haus gewinnbringend verkaufen möchte, muss es also auch optisch tadellos präsentieren. Denn für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.

Immer beliebter wird in Deutschland das sogenannte Home Staging, ein Trend, der aus den USA nach Europa geschwappt ist: Mit vergleichsweise geringen Mitteln werden Häuser und Wohnungen professionell für den Verkauf in Szene gesetzt.

Was bringt Home Staging?

Oft sind es ganz einfache Maßnahmen, die einen Raum freundlicher wirken lassen: helle Wandfarbe statt Blümchentapete, ein paar gezielt platzierte weiße „Shabby Chic“-Möbel, frische Blumen.

Doch sie bringen Erfolg: Laut der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Redesign (DGHR) verkauft sich eine Immobilie nach dem professionellen Home Staging durchschnittlich um die Hälfte schneller, und das bei einem bis zu 15 Prozent höheren Verkaufspreis.

Alles Augenwischerei? Durchaus nicht. Denn der persönliche Geschmack der Vorbesitzer kann den Gesamteindruck einer Immobilie komplett überlagern. Zugestellte Räume, zugewucherte Gärten oder zutapezierte Schiebetüren verstellen den Weg auf das Wesentliche. Doch auch leere Räume können abschrecken, da es schwerfällt, sich die Dimensionen der eigenen Möbel darin vorzustellen. Home Staging hilft, den Charakter der Räume zum Vorschein zu bringen, indem es sie zugleich entpersonalisiert und verschönert. Eine gezielte farbige Fläche hier, passende Gardinen dort, ein gemütlicher Sessel – und schon beginnt der potenzielle Käufer, sich wohlzufühlen und Interesse zu entwickeln.

Dennoch ist ein Home Staging nicht „mal eben“ vollbracht. Spezialisierte Home Stager bieten eine umfassende Analyse und Beratung an und machen auch professionelle Fotos oder Videos für die Verkaufsunterlagen. Sie halten Leihmöbel und Accessoires für jeden Objekttyp bereit und beschäftigen häufig Innenarchitekten als Berater. Bei vielen Maklern ist Home Staging mittlerweile Standard, da es ihnen viele unnötige Besichtigungstermine erspart und die Gewinnaussichten steigert.

Anbieter gibt es mittlerweile in ganz Deutschland. Eine staatlich anerkannte Ausbildung für Home Staging gibt es nicht. Die in der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Redesign organisierten Home Stager verpflichten sich, bestimmte Qualitätsstandards einzuhalten. Mehr Informationen finden Sie unter https://www.dghr-info.de/anbieter/.

Wie teuer ist Home Staging?

Üblicherweise kalkulierten Home Staging-Berater mit ein bis drei Prozent des Immobilienpreises. Für eine Immobilie, die für 200.000 Euro angeboten wird, sind also zwischen 2.000 und 6.000 Euro für die Objektkosmetik realistisch. Diese Summe ist nicht abhängig vom Verkaufserfolg, muss also in jedem Fall gezahlt werden.

Do it yourself-Homestaging

10 einfache Tipps zum Nachmachen hat die DGHR hier zusammengestellt: https://www.dghr-info.de/home-staging/10-tipps-zum-selbermachen-home-staging/