Altbau

Eine genaue Definition von „Altbau“ gibt es nicht. Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich eingebürgert, Gebäude, die vor dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurden, als Altbau zu bezeichnen. Hier unterscheidet man noch zwischen verschiedenen Epochen, zum Beispiel Altbauten im Jugendstil, Altbauten im Bauhausstil oder Altbauten aus dem Klassizismus. Mieter und Hausbesitzer verbinden mit Altbauten meist ganz bestimmte Attribute: hohe Decken beispielsweise, Dielen- oder Parkettböden, Stuck und Doppelkastenfenster. Die Kehrseite der Medaille stellen – so sehen es häufig Architekten und Baufirmen – hohe Sanierungskosten, Denkmalsschutzauflagen und niedrige Energieeffizienz dar.

Dabei sind Altbauten nicht nur charmant anzusehen und bieten ein großzügiges, luftiges Raumgefühl – die Sanierung eines Altbaus hat gegenüber einem Neubau auch ganz handfeste Vorteile. In vielen Fällen wird, wer sich für einen Altbau entscheidet, mit einem größeren Grundstück und einer großzügigeren Bebauung belohnt – ein Vorteil gerade in Ballungsgebieten, wo nur noch wenige Grundstücksflächen verfügbar sind.

Wie groß der Sanierungsbedarf bei einem Altbau ist, hängt immer vom individuellen Zustand des Gebäudes ab. Bei Altbauten, die gewissenhaft gepflegt wurden, nötige Reparaturen und Modernisierungsmaßnahmen fachgerecht ausgeführt wurden, sind oftmals nur Schönheitsreparaturen auszuführen. Anders liegt der Fall, wenn die Immobilie nicht mehr den Richtlinien der Energieeffizienz entsprechen, wenn Schäden durch Feuchtigkeit vorliegen oder wenn gesundheitsgefährdende Materialien wie Bleirohre oder Asbest eingesetzt wurden.

Die nötigen Instandhaltungsmaßnahmen jedoch werden durch diverse Förderprogramme staatlich bezuschusst. Die KfW-Bank beispielsweise fördert Sanierungsmaßnahmen im Altbau, die auf eine Verbesserung der Energieeffizienz abzielen: unter anderem der Einbau oder die Erneuerung/Optimierung der Heizung, die Erneuerung von Außentüren und Fenstern sowie die Wärmedämmung von Geschoss-, Kellerdecken, Dachflächen und Wänden.

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